Warum Fans des FC Bayern gesünder leben als Club-Anhänger
Shownotes
Bratwurst mit Chili ist zurück aus einer sehr langen Sommerpause. Und erscheint ab jetzt wieder wöchentlich. Diese Woche muss Michael Husarek noch ohne Lukas G. Schlapp auskommen, aber er hat sich einen spannenden Gast ins Studio geholt: Mit einem Herzinfarkt ist nicht zu spaßen. Wie man sein persönliches Risiko, eine Herzerkrankung zu erleiden, verringern kann, erzählt der Kardiologo Dr. Martin Laser aus Nürnberg in unserer aktuellen Podcastfolge "Bratwurst mit Chilli".
Bratwurst mit Chili Folge 59: Warum Fans des FC Bayern gesünder leben als Club-Anhänger Michael Husarek, NN-Chefredakteur Dr. Martin Laser, Kardiologo
Ihr habt ein Aufregerthema für die nächste Woche? Schreibt einfach eine Mail an Lukas: lukas.schlapp@vnp.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Ja, herzlich willkommen zu einer neuen Folge Bratwurst mit Chili.
00:00:04: Diesmal leider ohne die Schalfe.
00:00:06: Chili fehlt.
00:00:07: Mein Kollege Lukas Geschlab ist noch im wohlverdienten Urlaub.
00:00:11: Wir beide haben uns da überschnitten, deswegen gab es eine lange, lange Sommerpause.
00:00:15: Jetzt beginnt die neue Saison und wir starten mit einem ganz herzlichen Podcast, was es damit auf sich hat.
00:00:22: Dazu gleich mehr.
00:00:24: Ich freue mich, dass ihr, unsere Hörerinnen, wieder bei der Stange seid.
00:00:28: Wir hatten tatsächlich, was mich sehr freut, viele Mails.
00:00:30: Kommt ihr wieder?
00:00:31: Hört ihr auf?
00:00:32: Nein, wir hören nicht auf.
00:00:33: Wir machen weiter.
00:00:34: Und ja, heute geht es weiter.
00:00:35: Und Thema herzlich greif ich auf.
00:00:39: einen sehr ungewöhnlichen Gast für unser Podcast-Format.
00:00:42: Wir reden nicht über Friedrich Merz und das Stadtbild.
00:00:45: Wir haben einige Themen, die sich angestaut haben.
00:00:49: Die greifen wir ab der kommenden Woche auf, wenn Lukas wieder da ist und dann auch andere Gäste aus der Politik beispielsweise.
00:00:56: Heute geht es um es wirklich um unsere Gesundheit, um das Herz und alles, was wir tun können, um möglichst lang ein selbiges zu haben, das schlägt.
00:01:06: Und ich freue mich sehr, einen sehr prominenten Gast aus diesem Genre vorzustellen, niedergelassener Kardiologe in Nürnberg, Dr.
00:01:14: Martin Larser.
00:01:15: Herzlich willkommen.
00:01:16: Danke, dass Sie bei uns im Podcast zu Gast sind.
00:01:19: Und jetzt kann man sich ja die Frage stellen, was macht ein Kardiologe in diesem Podcast?
00:01:24: Die Hennion-Ei-Frage, wie kommt der daher?
00:01:26: Und da kann ich eines sagen, dieser Kardiologe ist ein besonderer, weil er auch weiß, dass es Sinn macht, nach außen zu gehen, nicht um Werbung für seine Praxis zu machen, die ist voll genug, sondern um Werbung für die Gesundheit zu betreiben.
00:01:37: Und da hat er so einiges getan in letzter Zeit.
00:01:40: Und das ist meine Eingangsfrage, wie kommt man als Kardiologe auf die Idee, einen Podcast mitzumachen?
00:01:46: Ja.
00:01:47: Zudem ist mir vielen Dank für die Einladung, Jose Reck, bin froh, dass ich hier sein darf.
00:01:53: und dieses Format auch mal nutzen darf, um ein bisschen was aus meinem Fachbereich zu erzielen.
00:02:02: Hauptmotivation, warum man jetzt auch mal aus seiner Praxis rauskommt und dann nicht jeden Tag sowie jeden Tag durcharbeitet, ist einfach die Tatsache, dass viele Dinge übers Herz oder über die Kardiologie glaube ich noch nicht so bekannt und vielen bewusst sind, wie sie es eigentlich sein sollten.
00:02:27: Klar, man kann jetzt nicht jeden Tag da irgendwelche Fernsehsendungen darüber machen, das würde die Leute wahrscheinlich langweilen, aber... Wenn man dann gleichzeitig sieht und gerade dieses Jahr gab es sehr viele Publikationen zum Thema Herzinfarkt und Corona-Herzkrankheit, diesen November sind jetzt wieder Herzwochen sowie jedes Jahr in Deutschland, wo das Thema aufgegriffen wird.
00:02:51: Dieses Jahr ist das Thema auch wieder Herzinfarkt und KHK.
00:02:55: Wenn man diese Zahlen sieht, was momentan alles wieder publiziert wurde und auch wie weltweit letztendlich die Lage ist mit wieder ansteigenden Zahlen, was eigentlich nicht sein dürfte.
00:03:06: Wir wissen ja, wie die Krankheit funktioniert, wo sie herkommt, was wir dagegen tun können.
00:03:12: Und trotzdem steigen die Zahlen an.
00:03:14: Da habe ich mir gesagt, nee, also wenn jetzt von offizieller Seite relativ wenig kommt, wir haben ja die deutsche Gesellschaft für Kardiologie und das niedergelassenen Netzwerk und so weiter, hören da aber relativ wenig zu diesem Thema.
00:03:29: Und dann haben wir gesagt, jetzt probieren wir das mal selber und schauen, wie weit wir da kommen.
00:03:34: Also der Podcast ist eine tolle Gelegenheit.
00:03:37: Sie machen aus ihrem Herzen zumindest keine Mörtergruppe, das freut mich sehr, dass Sie hier sind.
00:03:41: Sie haben das gerade gesagt, die Herzerkrankungen, die Zahl derselben steigt wieder an, obwohl das Wissen deutlich fundierte ist, als beispielsweise vor vielen Jahrzehnten.
00:03:53: Wenn ich zum Beispiel jemand der Achtundfünfzig ist, wann gehe ich denn überhaupt das erste Mal in meinem Leben zum Katiologen, wenn ich vorher keine Beschwerden habe?
00:04:00: Also das ist ja auch so ein, für mich ein Dunkelfeld zumindest, bei anderen Dingen weiß man, die weiß ich nicht, Hautkrebsvorsorge beginnt da und da und da und Magen ohnehin auch, aber beim Katiologen ist so ein gewisses Ungewisses da.
00:04:15: Genau,
00:04:15: und das ist schon mal so.
00:04:16: ein richtig Wunderpunkt, den Sie ansprechen.
00:04:20: Wann beginnt die Herzenfaktvorsorge oder die kardiologische Vorsorge?
00:04:24: Es gibt tatsächlich kein offizielles Startdatum, wie alt man sein müsste, im Gegensatz zur Krebsvorsorge.
00:04:31: Da gibt es ganz klar definiert.
00:04:33: Darmkrebs für Männer und Frauen ab fünfzig Jahren.
00:04:36: Der Orologe mit Prostatorvorsorge, so ab vierzig Jahren.
00:04:40: Bei den Frauen ist es auch relativ klar.
00:04:42: Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs ab fünfzig.
00:04:46: Alles klar definiert, beim Herzen nicht.
00:04:48: Obwohl Herz nach wie vor Todesursache Nummer eins ist und man eigentlich denkt, da müsste sich es doch besonders lohnen.
00:04:54: Aber
00:04:55: warum ist es so?
00:04:55: Warum gibt es da keine, keine Ahnung, keine Vorsorge, Hinweise ab fünfzig.
00:05:02: gehen wir mal zum Kardiologen.
00:05:03: Ja, machbar.
00:05:16: Muss man vorsichtig sein, um nicht in die Verschwörungstheorien einzukommen.
00:05:20: Die hören unsere Hörer gern.
00:05:22: Genau.
00:05:24: Aber wir haben natürlich massenhaft Daten zur Verbreitung und zum Vorkommen der Kalkau und der Herzinfarkte.
00:05:31: Das geht bei Männern ab forty-fünf Jahren los, dass die Kurve drastisch ansteigt mit Ereignissen bei Frauen etwas später, fünf bis zehn Jahre später.
00:05:41: Also man könnte sagen, ab forty-fünf bei Männern ist ein guter Zeitpunkt, mal zu suchen und gucken bei Frauen so ab fünfzig, fünfzig.
00:05:49: Wir haben auch Studien, die zeigen, dass tatsächlich die Verbreitung in der gesunden Bevölkerung, also Menschen, die keine Erkrankungen haben, die keine Beschwerden haben, denen es gut geht, Wahnsinnig hoch ist zwischen vierzig und fünfzig Prozent haben eine Coronaverkalkung und eine coronare Herzerkrankung.
00:06:09: Ab fünfzig aufwärts mit steigenden Zahlen bis zum fünfundsechzigsten Lebensjahr wurde das untersucht in Amerika und auch in Schweden.
00:06:18: Einfach freiwillige.
00:06:19: über dreißigtausend Patienten wurden dann untersucht.
00:06:22: die sich mal ins CT gelegt haben und geguckt haben, was habe ich da eigentlich?
00:06:27: Also, vierzig bis fünfzig Prozent hatten was, ohne eigentlich davon was zu wissen und auch etwas zu spüren.
00:06:34: Dann kommt dazu, dass man natürlich in den Leitlinien noch keine eindeutige Empfehlung haben, was gemacht werden sollte, die Leitlinie empfiehlen seit Langem.
00:06:48: Man soll mal ab einem gewissen Alter so einen Risikoprofil erstellen.
00:06:54: Raucht derjenige, hat derjenige Diabetes, Bluthochdruck, Zucker oder gibt es in der Familie irgendein Hintergrund.
00:07:00: Und dann mit dem Risikoprofil schauen, wo man landet in der mittleren, in der hohen oder in der niedrigen Risikogruppe und dann entsprechend.
00:07:08: Maßnahmen treffen.
00:07:10: Das wären vor allem Lebensstiloptimierungen.
00:07:13: Also Sport machen, ein bisschen abnehmen.
00:07:17: Das gibt's seit zwanzig, dreißig Jahren.
00:07:19: Aber das ist auch genau die Zeit, seitdem die Herzerkrankungen weiter ansteigen.
00:07:24: Alleines hat sich nichts geändert.
00:07:26: Das finde ich schon mal sehr, sehr spannend.
00:07:28: Ich versuch das mal festzuhalten, auf mich zu projizieren.
00:07:31: Ich war jetzt schon mal zehn Jahre zu spät dran.
00:07:32: Ich war Mittefünfzig beim ersten Besuch des Radiologen.
00:07:37: Da kommt gleich ein Problem.
00:07:39: Jetzt war ich willens einen aufzusuchen, war gar nicht so einfach ein Termin zu kriegen.
00:07:44: Also der Anruf, ich bin dann mal da und schaut mich mal an.
00:07:50: Ihre Praxis, Sie können davon ein Lied singen, ist ziemlich ausgelastet, beispielsweise die anderen Kolleginnen und Kollegen auch.
00:07:58: Also ist da vielleicht ein Defizit vorhanden?
00:08:02: Das auf jeden Fall.
00:08:05: Da haben wir leider die Budgetierung in unserem System, dass man praktisch nicht unendlich viele Patienten untersuchen darf, auch wenn der Bedarf da wäre.
00:08:17: Das regeln die Krankenkassen so.
00:08:19: Wir könnten auch mehr behandeln, aber wir behandeln halt so viele, wie wir bezahlt bekommen und da liegt man auch schon meistens.
00:08:28: jenen Monat rüber, so dass man immer ein paar unbezahlte Fälle mitmacht, aber das kann man natürlich nicht unendlich ausweiten.
00:08:37: Trotzdem, man könnte auch natürlich innerhalb der Ärzte versuchen, einiges zu optimieren.
00:08:45: viele Untersuchungen, die vielleicht nicht zwingend erforderlich sind, nicht zu machen, Routinekontrollen, Belastungstest, was alles noch so gemacht wird und dafür Platz zu schaffen, Raum zu schaffen für Patienten, die vielleicht zum ersten Mal überhaupt kommen wollen oder sollten, um eine erste Grundeinschätzung zu bekommen.
00:09:07: Also da ließe sich, denke ich, optimieren und natürlich auch im Behandlungs- Fahrt, was muss ich machen, um mein Risiko wirklich richtig einzuschätzen.
00:09:20: Sollte auch einiges geändert werden.
00:09:21: Da haben wir ein ganz altes Paradigma.
00:09:24: Was man halt so macht beim Arzt, ein EKG, eine Untersuchung, mal Abhorchen, vielleicht noch ein Ultraschall und ein Fahrradtest.
00:09:33: Wenn da alles passt, dann hat man gute Karten.
00:09:36: Was vollkommen falsch ist natürlich nicht.
00:09:38: Das stimmt schon seit lange nicht mehr.
00:09:40: Das wissen wir auch schon seit lange, aber es wird immer noch gemacht.
00:09:43: alte Gewohnheiten ändern, ist schwierig, nicht nur bei den Ärzten, bei vielen, bei
00:09:49: allen.
00:09:50: Und da müssen wir raus.
00:09:51: Und wir versuchen es über unsere Praxis mit Fortbildungen auch bei den Hausärzten oder Kollegen zu machen, dass wir umdenken, dass wir einfach umdenken in der Kathiologie und von diesen alten Gewohnheiten loslassen und sagen, wir suchen jetzt nicht mehr nach den Risikos Kors und machen unseren Belastungstest, um eine Engstelle zu finden, sondern wir müssen... die das Gefäß untersuchen und in dem Fall das Herzkranzgefäß, wie krank oder gesund es ist.
00:10:20: Und die Einzige setzen
00:10:22: ja quasi vorher an, wenn ich das Recht
00:10:23: verstehe.
00:10:24: Also das Ziel
00:10:24: ist, bevor die Erkrankungen voranschreiten, kann sie überhaupt zu entdecken.
00:10:28: Genau, wir wollen nicht den Herzinfarkt dann halt behandeln, wenn er passiert ist, sondern wir wollen gar nicht erst, dass er passiert.
00:10:35: Und das ist möglich.
00:10:37: Wissen wir auch schon lange genug, wie das möglich ist, aber dazu müssen wir halt in die Gefäße reingucken.
00:10:41: Und das ist leider so, dass die einzige Technik, die das kann, das Herzct ist, die Herzcomputertomographie, die im Gegensatz zum Herzkatheter viel mehr Details darstellen kann, noch dazu nicht invasive, sondern nicht so gefährlich wie ein Herzkatheter und uns dann bei der Entscheidung hilft.
00:11:03: Ist derjenige gefährdet oder nicht?
00:11:06: Es ist
00:11:06: das Spannende.
00:11:07: Sie haben dieses Gerät, das hats CT angesprochen.
00:11:10: Jetzt gibt es die wenige solcher Geräte, die sind in den Kliniken vorhanden.
00:11:15: Klar, die haben höhere Anschaffungskosten.
00:11:17: Das ist zunächst mal nachvollziehbar.
00:11:19: Aber Sie sind ja, wenn ich das recht gesehen und betrachtet habe, einer der ganz wenigen niedergelassenen Kardiologen, der so ein Herzct in seiner Praxis hat.
00:11:27: Also ist das auch ein Systemfehler?
00:11:30: Also warum machen das so wenige Ihre Kolleginnen und Kollegen, wenn es doch der Zugang ist, um sozusagen dreventiv das Thema Herzerkrankung anzugehen?
00:11:38: Ich denke, es ist ein Systemfehler, dass wir einfach noch so in dieser alten Reparatur Medizin verhaftet sind.
00:11:45: Und unser System belohnt es auch.
00:11:47: Die Reparaturen werden gut bezahlt, sei es der Herzkriter, der Stent oder die Infarktbehandlung, einschließlich Reha.
00:11:55: So ist unser System geregelt, seit Jahrzehnten und daraus zu kommen und ein System zu schaffen, das eigentlich die Prävention belohnt und die eigentlich in der Krankung verhindert.
00:12:09: Das sind wir weit entfernt.
00:12:10: Das gibt Modelle, wo das umgesetzt wird.
00:12:13: Das ist in den USA eine Krankenversicherung schon vor über hundert Jahren gegründet worden.
00:12:19: Von den Fortwerken, vom Betriebsarzt der Firma Fort, das Kaiser Permanente heißen die.
00:12:25: Und die haben tatsächlich das Konzept, der Arzt wird nicht nach der Erkrankung des Patienten bezahlt, sondern nach der Verhinderung der Erkrankung.
00:12:33: Das heißt, er kriegt einen Bonus, eine Prämie, wenn der Patient gesund bleibt.
00:12:38: Und genauso der Patient kriegt auch einen Nachlass in seinen Beiträgen, wenn er gesund bleibt, nicht, wenn er krank wird.
00:12:44: Aber das Modell gibt es in anderen Branchen auch beim Auto-Heiß-Kunden-Dienst.
00:12:48: Da geben wir auch derzeit hin, um sozusagen zu verhindern, dass man dann erst mit der Reparatur in der Werkstatt landet.
00:12:54: Ich finde es sehr erstaunlich, was Sie sagen, weil das ja ... Eigentlich, dieser Paradigmenwechsel, der nötig wäre, nach meiner Wahrnehmung der Selbstverständlichkeit, seien sollte, ich nehme mit, ist es momentan nicht.
00:13:05: Also es sind eher, mindestens im Bereich der Kardiologie, die Reparaturarbeiten, die derzeit getätigt werden und weniger die Vorsorge.
00:13:13: Wenn man das vielleicht ums nochmal zu verdeutlichen, was würde es denn bedeuten, wenn das Konzept der flächendeckenden Vorsorge möglich wäre, wenn also ganz, ganz viele Kardiologen ein Herz-CT-Gerät hätten, wenn dort wie bei einer anderen, bei einer Krebsvorsorge, die Menschen zum betrechtlichen Prozentsatz hingehen würden.
00:13:31: Was würde es bei uns auf Deutschland bezogen beispielsweise heißen?
00:13:35: Wie viele Zehntausend Menschen hätten ein längeres Leben?
00:13:37: Kann man das beziffern?
00:13:38: Ja, also da gibt es gute Zahlen und das kann man auch relativ klar ausrechnen.
00:13:44: Die generell akzeptierte Zahl, es wären circa achtzig Prozent weniger Herzenfakte, wenn die Prävention voll ausgereizt werden würde.
00:13:56: manche sagen auch neunzig Prozent.
00:13:58: Wir hätten also tatsächlich wahrscheinlich keine Herzenfakte mehr, bräuchten keine Stens mehr einbauen.
00:14:05: Die Kliniken wären, sagen wir mal, positiv entlastet.
00:14:09: Auch die Kosten wären noch
00:14:11: gedämpft.
00:14:12: Aber ein anderer Faktor kommt dazu, alle Menschen würden wahrscheinlich deutlich älter werden.
00:14:17: und da kommt dann wieder
00:14:20: Zu meinem Bereich der Verschwörungstheorien, wenn ich das zu Ende denke, wird es hier bedeuten, dass will niemand, dass alle Menschen älter werden.
00:14:28: Kann man natürlich so als Aussage nicht stehen lassen, ich widerspreche mir da gleich selbst.
00:14:33: Natürlich, das was Sie skizzieren, würden jetzt im Durchschnitt die Menschen, machen wir es wieder auf Deutschland bezogen, um fünf bis zehn Lebensjahre älter, was ja vielleicht möglich wäre bei entsprechender Herzvorsorge, würde das natürlich wieder ganz ganz andere Themen aufwerfen im Bereich der Pflege, im Bereich der Demenz und bei anderen medizinischen Themen auch.
00:14:55: Kann man so sagen, also werde es falsch zu sagen, so wie wir jetzt uns durchwussten, ich nenn's mal so, halten wir die Wachschale einigermaßen in der Ebene?
00:15:05: Ja, ich denke schon, dass wir in so einer Situation sind momentan und ich denke auch, dass man mit einer guten Vorsorge jetzt nicht das System zerstören würde.
00:15:18: Dass man sagen, dann haben wir plötzlich überhaupt kein Geld mehr für irgendwas anderes, wenn alle ihre Herzenfaktoren Sorge machen.
00:15:26: Das würde sich im Zweifel auch irgendwo wieder ausgleichen im System.
00:15:32: Man spart ja auch viel Geld ein und könnte das eingesparte Geld dann wieder vielleicht für Länge verrenten Zahlungen oder sonst was verwenden oder die Leute könnten länger arbeiten.
00:15:41: Genau, wäre ja auch denkbar.
00:15:43: Unpopuläres Thema, aber es wäre ja dann bei besserer Gesundheit möglich.
00:15:46: Jetzt ist das, was Sie uns hier im Podcast erzählen.
00:15:49: Finde ich Burg, der einen gewissen gesundheitspolitischen Sprengstoff in sich.
00:15:55: Ich gehe davon aus, Sie haben das auch schon bei Verbänden, bei anderen Organisationen angebracht.
00:16:01: Alleines hat sich bis dato zumindest wenig verändert.
00:16:03: Also wie hat man sich das vorzustellen?
00:16:05: Es gibt Ärztekammern, es gibt Lobbyvereinigungen, Bundesverbände, der Kardiologen, es gibt eine Gesundheitspolitik hier in Bayern in Berlin.
00:16:15: Warum ist es so zäh in dem Fall?
00:16:18: empört mich ein bisschen, muss ich offen sagen.
00:16:21: Ich will nicht sagen zu verhindern, aber zumindest zu verlangsamen, dass die Menschen ein gesunderes Herz haben und dadurch länger unbeschwerter leben können.
00:16:29: Also wo scheitert es genau, wo sind die Stellschrauben, wo sie sagen?
00:16:33: Da ist es echt schwierig.
00:16:35: Also wenn wir mit dem politischen anfangen, wir hatten, ich mache das ja, diese diese Kampagne, wir haben es früher Kampf im Herzinfarkt genannt.
00:16:45: Das hatte ich vor dreizehn Jahren gegründet, eine Website aufgebaut und mir auch ein bisschen international Unterstützung geholt mit Kooperationspartnern aus USA, die auch voll dahinter stehen.
00:16:56: Da wird es auch schon etwas konsequenter umgesetzt als bei uns.
00:17:00: Und wir hatten versucht mal in Bayern so eine Art Modell zu starten.
00:17:06: Ich hatte dann Kontakt mit verschiedenen Politiker, also den Gesundheitsministern oder die Ministerin damals noch, Frau Hummel, war im München im Landtag bei ihr und hatte das Konzept mal vorgestellt, einer Herzenfakt Vorsorge für zum Beispiel alle Menschen in Bayern ab Fünfzig.
00:17:26: Haben Sie von Kolleginnen zu Kollegen gesprochen?
00:17:28: Sie ist ja auch Ärztin?
00:17:29: Genau, genau.
00:17:31: Sie fand es an sich von der Idee nicht schlecht.
00:17:36: Uns wurde dann aber mitgeteilt, dass das dem Bayerischen Wähler nicht zu vermitteln ist, dass man hier einen System aufbaut mit...
00:17:43: Dass man ihn länger leben lassen will.
00:17:46: Nein, vor allem mit diesen eben auch Konsequenzen.
00:17:50: Wer die Vorsorge nicht macht, wer den Lebensstil nicht optimiert, kriegt vielleicht einen Malus, der das Gut macht, kriegt einen Bonus, solche Sachen.
00:18:01: Wagen sind nicht gut angekommen.
00:18:04: Das konnten sie sich nicht vorstellen, umzusetzen, wie es in Japan zum Beispiel tatsächlich umgesetzt wird.
00:18:09: Da gibt es solche Ponosmalosysteme im Gesundheitssystem.
00:18:12: Ist die Zeit da, wenn ich da einhaken darf, nicht inzwischen ein bisschen anders?
00:18:15: Also ich nehme das über meine Krankenkasse wahr, die mich belohnt, wenn ich täglich eine bestimmte Zahl an Schritten absolviere und dadurch irgendwie nicht als hohe, aber immerhin kleine Rückzahlung anbietet.
00:18:29: Sind wir vielleicht ein bisschen näher dran?
00:18:32: Ich glaube, es entwickelt sich, weil einfach ja auch das Wissen eigentlich so erdrückend ist, was für positive Effekte kleine Maßnahmen schon haben können.
00:18:43: Das war vielleicht vor zehn Jahren, als wir das begonnen haben, noch nicht so offensichtlich.
00:18:49: Aber trotzdem, man könnte da noch, denke ich, viel mehr... bewirken mit einer Umsetzung von der konsequenten Vorsorge.
00:19:00: Von politischer Zeit wurde es damals auf die Arbeitgeber geschoben.
00:19:03: Wir sollen doch damals nachfragen, die müssten doch eigentlich das größte Interesse haben, ihre fünfzig bis fünfundsechzigjährigen am Leben zu erhalten.
00:19:11: Weil es am Ende dann auch die Gesundheit oder die Krankheitstage pro Jahr natürlich reduzieren würde, was von Arbeitgeber durchaus ein Scharmfaktor sein kann.
00:19:19: Aber auch da haben sie sich offenbar die Zähne ausgewiesen.
00:19:21: Sind wir
00:19:21: nicht erfolgreich geworden?
00:19:23: mal Kosten, die jeder dann vor Augen hat für die Untersuchung und das langfristige Sparpotenzial, was man zwar auch ausrechnen kann, gibt es auch Studien dazu, dass es natürlich langfristig schon Geld spart.
00:19:39: Die initialen Kosten schrecken meistens erst mal ab.
00:19:44: Das, was Sie gesagt haben, einerseits schön, man könnte über das Herz-CD, wer es den flächendeckend etabliert, Herzinfarkte in signifikanter Anzahl verhindern.
00:19:54: Achtzig bis neunzig Prozent haben Sie gesagt.
00:19:57: kämen wir wahrscheinlich nicht umhin auch über unseren Lebensstil nachzudenken.
00:20:02: Ich denke, das ist doch wahrscheinlich auch ein Faktor, der gerade beim Thema Herz eine große Rolle spielt.
00:20:06: Sie haben das vorhin kurz angeteasert.
00:20:08: Bewegung, Ernährung sind ja vielleicht zwei Faktoren.
00:20:11: Was ist da?
00:20:12: Was liegt da im Algen?
00:20:13: Also da gibt es auch wunderbare Daten, auch dieses Jahr sehr viel dazu rauszukommen.
00:20:19: Wer bekommt eigentlich ein Herzinfarkt?
00:20:22: Interessanterweise.
00:20:25: haben die meisten vorher keine Symptome, spüren auch nichts.
00:20:28: Und auch interessant, viele haben überhaupt nicht die klassischen Risikofaktoren, die man immer vermutet, Raucher, Zucker, Diabetes, also Cholestergien und so weiter, Übergewicht, haben die oft gar nicht.
00:20:40: Und das ist in manchen Studien bis zu fünfzig Prozent.
00:20:45: der Herzenfaktoren, die nicht die klassischen Risikofaktoren haben.
00:20:48: Und das ist eigentlich eine große Zahl.
00:20:50: Da fragt mich dann auch, wie hätte ich das jetzt verhindern können?
00:20:53: Wir sagen natürlich durch ein rechtseitiges Screening, wobei das auch so ein Wort ist, was man nicht so offen aussprechen darf in der Medizin, weil das ja natürlich, gerade wenn es mit Röntgenstrahlen stattfindet, dann gleich viele Alarmglocken hochgehen.
00:21:09: Aber egal.
00:21:11: Viele Infakte entstehen ohne den klassischen Risikofaktoren.
00:21:14: Wir wissen aber auch, dass der Patient, der mein wegen Familie stark gefährdet ist, durch eine Veranlagung oder Vererbung durch die Eltern, alle hatten der Familie schon Infakt, durch Lebensstil, Optimierung oder Perfektionierung sogar es nicht schafft in der Regel, seinen Risiko auf Null zu reduzieren und ohne Medikamente trotzdem irgendwann auch einen Infakt kriegen würden.
00:21:41: Ohne Lebensstiloptimierung sehrlich früher, mit später.
00:21:48: Man sagt... Idealerweise sollten beide Säulen, also die Medikamentöse und die Lebensstil-Säule, ausgereizt und ausgenutzt werden, um maximalen Schutz zu erhalten.
00:22:00: Eine Säule ist gut, meistens läuft es ja umgekehrt, dass nur die Medikamentöse-Säule genutzt wird in der Lebensstil.
00:22:07: Man
00:22:07: muss sich darauf verlässt, wenn ich dieses Medikament nehme.
00:22:10: Die
00:22:10: ist natürlich sehr stark wirksam, aber man sagt so, Fünfzig, Fünfzig mit Fünfzig Prozent.
00:22:17: wie sie Korreduktion kann man auch durch Lebensstil noch erreichen.
00:22:20: Jetzt haben Sie, wir haben uns im Vorfeld kurz unterhalten, da mich auf eine sehr interessante Studie hingewiesen, die es, glaube ich, aus England gibt, wo man auch soziale Indikatoren für Herzinfarkt feststellen kann.
00:22:33: Also es hat dann am Ende auch mit Lebensstil zu tun, aber auch eben mit der Situation schlicht und einfach der Einkommensverhältnisse und der sozialen Milieus innerhalb dessen man sich bewegt.
00:22:44: Können Sie das kurz mal erzählen, fand ich sehr, sehr interessant.
00:22:46: Bis es genau diese Gruppe der nicht klassischen Risikofaktoren, Herzinfarkt weiß man ja oder ist so ja im allgemeinen Bewusstsein, hat oft ja was mit Stress auch zu tun.
00:23:00: Managerkrankheit.
00:23:01: Der Managerkrankheit, wer mit fünf Sinn auch kein Herzinfarkt hat, hat nicht gut gearbeitet.
00:23:06: Und das wissen wir eigentlich schon lange.
00:23:09: Der Pathomechanismus ist auch sehr gut beschrieben und veröffentlicht.
00:23:13: Und können wir ja auch im Alltag oft bei Patienten schön nachvollziehen, wie das stattfindet.
00:23:19: Ein sehr großer Stressfaktor ist natürlich der Sozialstatus und der socioökonomische Status.
00:23:27: Und da, wir arbeiten ja seit über fünf Jahren mit der Uni Oxford zusammen.
00:23:34: Mein früher Doktorvater ist dort.
00:23:36: im Team, die eine ganz neue Technik entwickelt haben, um die Herzinfarktvorhersage noch genauer zu machen, wird künstliche Intelligenz eingesetzt bei der Analyse der Herz-CT-Bilder und man kann tatsächlich nun auch Entzündung sichtbar machen.
00:23:52: Und mit einer Entzündung ist das Risiko wesentlich höher als ohne.
00:23:57: Wir können da also ganz differenziert auch dann Therapie.
00:24:00: daraus ableiten, wie es zu einer Entzündung kommt.
00:24:05: ist nicht einfach zu erklären.
00:24:07: Wir haben das auch bei uns selber untersucht an den Zwischen über tausend Patienten, die diese Entzündungsmessung mitgemacht haben und haben gesehen, die klassischen Faktoren, Cholesterien, Diabetes, Zigarette, ist bei den Patienten mit Entzündung genauso hoch wie bei den ohne Entzündung.
00:24:25: Das erklärt nicht die Entzündung.
00:24:28: Oxford ist... Und konsequent auch in diese Richtung.
00:24:33: natürlich hat es weitergearbeitet, um herauszufinden, was es sonst sein könnte und ein Riesenregister aufgebaut, in dem bereits jetzt schon über hundertfünfzigtausend Patienten drin sind, englandweit.
00:24:46: Letztes Jahr die ersten Daten von vierzigtausend Patienten veröffentlicht in der Orphanstudie.
00:24:53: Überraschenderweise bei der Analyse sind sie zu dem Ergebnis gekommen.
00:24:57: Da gibt es Gegenden in England, die besonders hohe Entzündungswerte und entsprechend hohe Infaktsterblichkeit haben.
00:25:04: Das waren diese sozial schwachen Regionen im Norden, also Birmingham, Liverpool, die Industriestädte, die wirklich mit hoher Armut, Arbeitslosigkeit und auch niedrigen medizinischen Status betroffen sind.
00:25:20: Und da hat letztendlich einen eigenen Risikofaktor draus gemacht, der socioökonomische Status, der das Inflammation und das Herzenfaktrisiko hochtreibt.
00:25:30: Super spannend.
00:25:31: Wenn man das jetzt adaptiert, wäre in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht anders.
00:25:36: Ja, wir haben ja auch hier von Deutschland die Daten.
00:25:38: Es gibt ja jedes Jahr den Herzbericht und sehen natürlich auch in Deutschland regional große Unterschiede an der Infaktsstäblichkeit.
00:25:46: Der Nordosten von Deutschland ist besonders stark betroffen, Sachsen-Anhalt und auch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg.
00:25:56: Da haben wir ganz andere Zahlen als jetzt in der entgegensetzten Ecke Baden-Württemberg.
00:26:02: Da ist das fast um das doppelte Höhe.
00:26:05: Dann könnte man jetzt mit
00:26:07: ökonomischen
00:26:08: Quoten beispielsweise wahrscheinlich argumentieren und einen höheren Betroffenheit bei sozialem Abstieg womöglich.
00:26:15: Aber man hat das, also diese Zahlen, die sind ja wirklich hochspannend, werden ja auch wieder für eine Gesundheitspolitik eigentlich ein Alarmsignal, um noch früher zu reagieren und tatsächlich die Vorsorge zu etablieren.
00:26:28: Auf Lundberg, Frankenbezogen würde das ja auch bedeuten, dass es selbst in unserer Region sehr wahrscheinlich signifikante Unterschiede gäbe
00:26:36: oder gibt.
00:26:38: Das ist ein gutes Beispiel.
00:26:40: Ich habe früher mal in den Vorträgen den Herzenfakt-Vortrag immer mit einer dicken Nürnberger Bratwurst eingeleitet.
00:26:49: Und der Statistik dazu, Nürnberg hat die höchste Herzenverstärklichkeit in Deutschland.
00:26:55: Hatte, hatte, hatte.
00:26:57: Das war Daten von vor zwanzig Jahren, inzwischen nicht mehr.
00:27:01: Und früher hat man gesagt, naja.
00:27:04: Da essen ja auch Bratwürste, wie die Verrückten hier.
00:27:08: Da ist kein Wunder, dass die alle einen Herzenfakt bekommen.
00:27:11: Das war nicht die Ursache.
00:27:13: Es lag einfach an dem
00:27:15: Konzept.
00:27:15: Die Freunde der Bratwürste.
00:27:17: Es lag hier an dem Versorgungskonzept und an den damaligen Kliniken, die da noch nicht die neuesten Therapiemöglichkeiten genutzt haben.
00:27:29: Es lag
00:27:29: nicht dran, weil das wäre jetzt mir in den Sinn gekommen, dass Nürnberg er vor vielen Jahrzehnten zumindest noch eher diesen Nimbus der Arbeiterstadt auch mit Blick auf die Tätigkeit der Bevölkerung näher kam als das heute der Fall ist, heute ist Nürnberg längst eine Stadt mitten in der Transformation.
00:27:47: spielt keine Rolle, oder?
00:27:48: Das kann schon noch ein Punkt sein, der mitgespielt hat, also wenn das früher tatsächlich auch vom Staat, vom so zirkonomischen Staat, das noch schlechter war, das könnte schon, da wird auch mehr geraucht und so weiter, und dass es nicht nur von den Kliniken her zu begründen war, sondern auch daher, das kann schon sein, doch, doch.
00:28:06: Jetzt weg von diesen ja auf die flächebezogenen Daten hin, zu mir, zu jedem Einzelnen, der uns zuhört.
00:28:13: Was tue ich um mein Risiko?
00:28:16: zu minimieren, bestenfalls ein Herzct machen.
00:28:19: Wenn mir das gerade nicht gelingt oder ich vielleicht auch noch mich zu jung fühle, was tue ich meinem Alltag?
00:28:26: Wie kann ich so leben, dass ich einen Beitrag leiste, um den Infarkt zu vermeiden?
00:28:32: Ja, also da muss man sagen, gibt es nach wie vor die Standardempfehlungen, auch wenn sich jetzt langfristig gesehen nicht so effizient waren, aber wir wissen, Risikoreduktion ist möglich.
00:28:45: Beim Sport wissen wir, können wir mit bis zu sechs Stunden wöchentlich unser Risiko maximal reduzieren.
00:28:52: Über sechs Stunden bringt dann schon nichts mehr, weniger bringt etwas weniger, aber sechs Stunden Sport, die Woche, wer das schafft, in Ermischung aus Ausdauertraining und Krafttraining, also auch Krafttraining ist sehr wichtig, der kann da für sein Risiko sehr viel bewirken.
00:29:07: Von der Ernährung wird nach wie vor die Mediterraneanekost als bestmögliche für Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen.
00:29:17: Von der Gewicht, das sind ja alles Konsequenzen dann aus Sport und Ernährung, möchte man natürlich auch nicht übergewichtig sein.
00:29:25: Den Stress hat man gerade schon angesprochen, da kann man auch viel tun.
00:29:29: Wollen wir auch in unseren zukünftigen Social-Media-Posts ein bisschen drauf eingehen, was man alles mit einer mit einem Stressmanagement erreichen kann, wie man sein Vargus, sein Nervensystem trainieren und stärken kann, um auch letztendlich resilienter gegen Herzinfarkt und Herzerkrankungen zu werden.
00:29:51: Da gibt es auch super Daten und man kann das auch selber dann spüren, wenn man das entsprechend praktiziert.
00:29:56: Also gibt viel, was man machen kann.
00:29:59: Trotzdem, wie gesagt, dieses Rest-Rechiko, dass Entgegen aller Maßnahmen trotzdem, was passieren kann, würde ich immer, wenn in der Familie irgendein Hintergrund besteht, vonseiten der Eltern, Vater, Mutter, die schon vielleicht Stands, Beipäse, Herzinfarkte hinter sich haben, mit einem Alter jetzt nicht erst mit Achtzig, sondern schon etwas früher, würde ich mich selber untersuchen und da eben bleibt fast nur das Herztetier als einzige... Diagnostische Möglichkeit in die Gefäße hinein zu gucken, dann würde ich das ernst nehmen.
00:30:37: Machen
00:30:37: wir jetzt ein Wahlbeblock.
00:30:38: Ich sage es nochmal, Sie haben das in Ihrer Praxis sicher nicht nötig.
00:30:41: Wir wissen jetzt, bei Ihnen gibt es ein Herz-CD.
00:30:44: Wo kann ich mich sonst hinwenden?
00:30:47: Wir haben ja hier große Herzzentren in der Region, Uni Erlangen, Südklinikum, Marta Maria, haben alle auch CTs, machen auch alle die Untersuchungen, haben jetzt nicht diese neue Technik mit der Entzündungsmessung, das haben tatsächlich nach wie vor nur wir auch bundesweit, aber man kann zumindest seinen Coronastatus erfassen und kriegt dann auch genau die Empfehlungen, die jeder Kardiologe und jeder Kollege bundesweit geben würde.
00:31:15: Da ist was.
00:31:16: Hier bitte aufpassen, Lebensstil optimieren und eventuell auch schon Medikamenteinnahme.
00:31:22: Diese Empfehlung kriegt man, denke ich, hier an allen großen Zentren.
00:31:27: Leider haben es die Kardiologen ein bisschen verschlafen, sodass wir tatsächlich als Niedergelassener, ich glaube nur drei in Deutschland sind, in Köln, Berlin und hier in Nürnberg mit einem eigenen Zitä in der Praxis.
00:31:41: Da waren, sind wir immer noch zufällig.
00:31:44: zu sehr Katheter gesteuert, dass wir Stands behandeln wollen und nicht die Vorstadien.
00:31:50: Das heißt jetzt bei Ihnen in der Praxis ganz konkret hat sich die Faltzahl ja wahrscheinlich dann auch im Lauf der Jahre signifikant verschoben.
00:31:58: Also jetzt Katheter-Stand eher im Rückgang, die Prävention eher weiter vorn.
00:32:05: Das
00:32:05: ist ja eigentlich ein total klarer statistisch belegbarer Hinweis, dass es wirkt.
00:32:11: Genau.
00:32:12: Also die Vorsorge meine ich jetzt.
00:32:13: Genau.
00:32:13: Ja, ja.
00:32:14: Also das ist, da haben wir wunderbare Zahlen und das ist auch so, man, man, man, auch der Kollege aus Köln hat mir das berichtet.
00:32:22: Er hatte am Anfang wirklich die Kliniken gegen sich, weil die Kliniken gesagt haben, du nimmst uns die Patienten weg, weil die dann nicht mehr zu uns zum Herzkatheter kommen.
00:32:34: Deutschland ist nach wie vor die Herzkatheterquote, wo letztendlich ein Eingriff verfolgt, bei Nur, sechzig Prozent haben im Grunde einen Ausschluss KHK beim Herzkartier oder nur marginale Befunde.
00:32:50: So gesehen könnte man sagen, sechzig Prozent der Herzkartierer sind eigentlich überflüssig gewesen.
00:32:54: Das wären die Kandidaten, die lieber ins CT gehen sollten.
00:32:58: Umgekehrt hat er gesagt, durch seine Konsequente das Angebot CT-Untersuch zu machen, bei Patienten mit unklachen Beschwerden sind so viele Patienten rausgefischt worden mit Interventionsbedarf, die dann Bypass oder Stance bekommen haben, die das nie gemerkt hätten, die immer noch rumlaufen würden, wenn sie nicht auf das CT aufmerksam geworden wären, sodass die Klinikollegen da enorm profitiert haben und dann letztendlich die Fälle bekommen haben, die sie auch eigentlich haben wollen,
00:33:29: die
00:33:29: eine Intervention brauchen.
00:33:30: Und von daher ist es eigentlich ein gleichtichtes System wieder aus, wenn es auch am Anfang natürlich für manche erschreckend ist.
00:33:40: plötzlich Änderungen hier zu haben im System.
00:33:43: Letzte Frage, wie hoch ist mein Risiko, wenn ich Klubfan bin im Vergleich zur möglichen Option Bayernfan zu sein?
00:33:51: Sprich, ist der Aufregerbonus in der Freizeit auch was, wenn ich mich unfassbar emotional hineinsteigern muss bei meinen Lieblingsvereinen, wo möglich unerfolgreich ist?
00:34:03: Also, das ist allerdings schon, da gibt es wunderbare Daten auch wieder.
00:34:10: Zu Fußball-Weltmeisterschaften, wie die Herzinfarkte Peaks hochgehen.
00:34:14: Genau.
00:34:15: Das ist also schön belegt, wenn die deutsche Mannschaft mal wieder verliert.
00:34:20: Na ja, so soll man es nicht sagen.
00:34:21: Aber wenn sie halt mal verliert, dann war das ein enormer Anstieg von... Es
00:34:26: ist so, dass sie so ein Spiel...
00:34:27: Genau.
00:34:28: Und so gesehen ist dann vielleicht doch Nürnberg ein bisschen riskanter.
00:34:33: da Fan zu bleiben, als wenn man bei München Fan ist.
00:34:37: Aber wir wissen es auch vor Weihnachten, die Statistiken am XXIII.
00:34:42: und XII.
00:34:44: haben wir auch so einen Herzfakt-Peak bei der Bevölkerung.
00:34:48: Das ist einfach so, Stress ist ein ursinniger Faktor und so extreme Stresssituation vor allem.
00:34:54: Wenn
00:34:54: mein Kardiologe mir empfehlen würde, nicht mehr Clubfan zu sein, würde ich mich... dem widersetzen.
00:35:00: Habe
00:35:00: ich ja nie gesagt.
00:35:02: Auch wenn es gesünder
00:35:03: wäre
00:35:04: wahrscheinlich.
00:35:05: Sehr schön.
00:35:06: Zum Abschluss danke erst mal für die Einblicke, die sehr inspirierend waren und spannend.
00:35:11: Die Herzwochen, die jetzt bevorstehen, die sind dann ja am Ende für sie auch wieder eine Gelegenheit, nach außen zu treten.
00:35:19: Gibt es irgendeine Aktion, die für unsere Hörerinnen und Hörer interessant wäre, wo man sozusagen greifbar erleben kann, was fürs Herz gut wäre?
00:35:27: Genau, wir haben die Herzwoche jetzt wieder genutzt, um für die Hausärzte und kardiologischen Kollegen Fortbildung zu machen, laden da auch ein im Kollegenkreis alles mit Unterstützung der deutschen Herzstiftung, die ja auch hinter den Herzwochen steht.
00:35:46: Wir haben auch überlegt, Patientenveranstaltungen zu machen.
00:35:50: Jetzt noch nichts Konkretes im Angebot, aber vielleicht könnte man sich das überlegen oder mal ein Datum anbieten, dass wir da natürlich auch bei uns dann eine Veranstaltung möglich machen können, um nähere Details zum Thema zu erfahren.
00:36:03: Wäre es, glaube ich, wert, weil
00:36:04: am Ende
00:36:05: beschäftigt jeden sein eigenes Herz und damit die eigene Lebenserwartung.
00:36:09: Vielen, vielen Dank für Ihre Einblicke in ein Themenfeld, das eigentlich sperrig ist, von dem wir wenig wissen, aber Sie haben das sehr plakativ geschildert.
00:36:16: Danke, dass Sie da waren.
00:36:18: Möge unser Herz noch lange schlafen.
00:36:21: Vielen Dank für die Gelegenheit.
00:36:22: Danke.
00:36:23: Sehr gerne.
00:36:24: Nächste Woche hören wir uns mit Lukas und Thema haben wir noch keins.
00:36:28: Aber wenn die Stadtbetrosion nicht endet, teaser ich das mal an.
00:36:31: Möchte es sein, dass wir uns über Töchter unterhalten und deren Befindlichkeiten und andere Dinge.
00:36:37: Bis dahin, viele Grüße und bis bald, ciao.
00:36:42: Mehr von uns gibt's auf nordbayern.de und nn.de.
Neuer Kommentar